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Microlending at Usury Rates benefits the Poor?The German Handelsblatt argues for a liberalised markets after Granmeen was awarded the NObel Prize.
France was the first country which gave exemptions to its rate ceilings for social lending especially microlending. A country which may have the toughest legislation on productive credit and the limits it has to observe to remain below a ceiling which poor people can afford already exempted social lending from the general bank supervision in its bank law which is in so far unique in the old memberstates on the Continent.

Do microcredit need more freedom, can it be more expensive than consumer credit and can poor entrepreneurs profit from a scheme into which they will pay more than they may get from it?

Opinions are split all over the world. IN Germany and some other countries the opposite is true. Credit for start-ups is included into consumer credit legislation and gets the same degree of protection as consumers.

But now Handelsblatt just as French Cetelem argued before presents the findings of a South African research study which seems to demonstrate that such regulations could do more harm to the poor than unregulated markets would do. The study compared two groups that wanted credit. Only one got it at a rate of 200%. Such conditions are possible in countries with no rate ceilings so that especially in the UK there are microlenders that take more than 30%.

Are the good intentions of banks like Granmeen bank or microlenders enough to guarantee a decent outcome in credit and debt for the borrower?

In the book on Microlending Regulation in the EU instead it is argued that underbanked and overbanked countries target very different groups with Microlending. While underbanked countries have an enormous potential of profitable and productive businesses which lack capital in overbanked countries unemployed people have been singled out from the labour market because their labour is not profitable enough. In fact Microlenders in developing countries are more like coop and savingsbanks in the 19th century in Europe than present Microlending schemes in Europe who work where ordinary banks have lost interest.

Our workshop in Brussels will deal with these questions bringing together experts from small business lending, microlending and consumer protection.

We document the article from Handelsblatt vom August 29,2007 and translate a few words.

"HOW ONE CAN DO GOOD THORUGH USURY" BY Norbert Häring

For microloans Muhammad Yunus and the Grameen Bank got the peace nobel award. To lend to those who did not get credit before has revealed to be one of the most effective forms of development aid. It should not be a shame to earn money with it.


FRANKFURT. Was für gewerbliche Kredite gilt, muss aber noch lange nicht für Konsumentenkredite an Haushalte gelten, welche nach traditionellen Maßstäben nicht kreditwürdig sind. Solche Kredite stehen im Ruf, unproduktivem Konsum Vorschub zu leisten – oder schlimmer noch, dass mit Wucherzinsen Unerfahrenheit und Kurzsichtigkeit der Menschen ausgenutzt wird.

Zwei amerikanische Ökonomen haben in einem großen Feldexperiment untersucht, ob das Vorurteil gegen Privatkredite gerechtfertigt ist. Dean Karlan von der Yale-Universität und Jonathan Zinman vom Darthmouth College brachten einen großen südafrikanischen Anbieter von Mikrokrediten dazu, nach dem Zufallsprinzip manche Kreditanträge zu genehmigen, die er ansonsten abgelehnt hätte. Durch diesen genialen Kniff konnten sie ein Problem umschiffen, das es normalerweise sehr schwer macht, in solchen Fragen zu validen Ergebnissen zu kommen: Man kann nicht in seriöser Weise Leute, die einen Kredit nehmen, mit solchen vergleichen, die keinen nehmen. Denn die beiden Gruppen unterscheiden sich fast per definitionem. Entweder ihr Kreditbedarf oder ihre Kreditfähigkeit unterscheidet sich.

So wie die beiden Forscher das Experiment aufzogen, konnten sie Kreditinteressenten vergleichen, die wirklich vergleichbar waren. Sowohl die Begünstigten als auch die Kontrollgruppe wollten einen Kleinkredit, und beide Gruppen hatten eine etwas zu schlechte Kreditwürdigkeit.

Die Sachbearbeiter, die die Kreditanträge mit Ja oder Nein beschieden, bekamen nämlich bei rund der Hälfte derjenigen Anträge, welche die Voraussetzungen knapp nicht erfüllten, von der Zentrale die Aufforderung, die Ablehnung noch einmal zu überprüfen. In vielen Fällen gewährten sie den Kredit dann doch. So konnten Karlan und Zinman die Wirkung der Kreditentscheidung auf die Kreditnehmer im Vergleich mit einer Kontrollgruppe der Abgelehnten untersuchen.

Die Kredite hatten eine Laufzeit von vier Monaten und einen effektiven Jahreszins von rund 200 Prozent. Bei den Kunden handelte es sich um Erstkunden mit einer Arbeitsstelle, aber geringem Verdienst. Dass Kredite mit so hohen Zinssätzen legal sind, liegt daran, dass Südafrika Beschränkungen in dieser Richtung gelockert hat. Zuvor waren solche Kredite nur auf dem Graumarkt vergeben worden, zu noch höheren Zinsen.

Dem hohen Zins steht in diesem Kreditsegment eine Ausfallrate von rund 30 Prozent gegenüber. Wer seinen Kredit als Erstkunde anstandslos bedient, bekommt beim nächsten Mal bessere Konditionen. Das Geldinstitut machte das ungewöhnliche Experiment mit, weil die Führung den Verdacht hatte, dass die Sachbearbeiter bei der Kreditgewährung zu vorsichtig waren und mehr Ablehnungen aussprachen, als für die Bank optimal war. Der Verdacht bestätigte sich. Nach Ablauf der Kreditlaufzeit zeigte sich, dass die zusätzlichen Kredite, die normalerweise nicht vergeben worden wären, für das Institut rentabel gewesen waren.

Bleibt die Frage, ob das auf Kosten der Kreditnehmer ging, also ob diese sich besser- oder schlechterstellten. Wenn es Haushalte, die einen Kredit zu so hohen Zinsen bekommen haben, hinterher besser- oder zumindest nicht schlechterginge, so wäre das ein kräftiges Argument für einen verbesserten Zugang zu Konsumentenkrediten. Um diese Frage zu beantworten, engagierten die Forscher ein Umfrageinstitut. Ohne dass dieses den Hintergrund des Interesses kannte, machte es sechs bis zwölf Monate nach Kreditgewährung eine Umfrage bei den Kreditnehmern und der Kontrollgruppe. Die Laufzeit der Kredite war zu dieser Zeit schon abgelaufen.

Es stellte sich heraus, dass die Kreditnehmer das Geld keineswegs für Konsumorgien verschwendet hatten und danach der große Kater kam. Von den mit einem positiven Kreditbescheid bedachten Menschen hatten deutlich weniger ihren Job verloren. Sie erzielten ein höheres Einkommen, litten weniger häufig Hunger und schätzten ihre Lage und Aussichten deutlich positiver ein. Sie hatten eher als die Vergleichsgruppe ein Kreditrating und das Rating derer, die eines hatten, war zumindest nicht schlechter als das der abgelehnten Kontrollgruppe.

Dass die Hochzinskredite Haushalten mit niedriger Kreditwürdigkeit mehr schaden als nützen, lässt sich mit diesen Ergebnissen statistisch gesichert ausschließen, resümieren die Autoren. Eher scheint es so zu sein, dass fehlender Zugang zu Krediten für viele Haushalte ein ernstes Problem ist. Durch großzügigere Kreditgewährung kann diesem Problem abgeholfen werden, ähnlich wie bei gewerblichen Krediten. Die Ökonomen schließen daraus unter anderem, dass auch Mikrokredite für private Haushalte, die nicht auf gewerbliche Zwecke beschränkt sind, in Entwicklungs- und Schwellenländern großen Nutzen stiften können.

ID: 40130
Author(s): UR
Publication date: 03/09/07
   
URL(s):

Handelsblatt Microlending
 

Created: 03/09/07. Last changed: 03/09/07.
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