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Arbeiterkammer Wien überprüft Verbraucherkreditangebote - Der Betrug bei den Restschuldversicherungen („Ablebensversicherungen“) geht auch nach Erlass der EU-Richtlinie weiter. Österreicher zeigen, wie man Kredite effektiv testet.

Die Arbeiterkammer Wien, eine Einrichtung, die es in Deutschland nur noch in Bremen und im Saarland gibt und die die gesamten, nicht nur die Arbeitsinteressen der Arbeitnehmer vertritt, betreut in Österreich seit langem den Bereich Verbraucherschutz.

Sie hat nun eine Untersuchung über die Kreditkosten vorgelegt, die die Stiftung Warentest einmal genau studieren sollte. Statt sich von den Anbietern die Konditionen nennen zu lassen, hat sie selber Konditionen nachgefragt und das, was in Deutschland bei Kaffeemaschinen selbstverständlich im Kreditbereich aber mit dem Hinweis auf die Unmöglichkeit repräsentativer und kostenmäßig erträglicher Verfahren immer abgelehnt wird, durchgeführt: den Testkauf von Krediten.

Dabei zeigen sich dann auch weit interessantere Ergebnisse als die fiktiven Tabellen verschiedener Anbieter auf dem deutschen Internet. Dabei wäre es auch in Deutschland so einfach, wenn Warentest oder Biallo.de einmal einfach die Daten aus der Schuldnerberatung auswerten würden, wo 100tausende von Krediten gespeichert sind. Da könnte man die wahren Kosten in Erfahrung bringen und auch das, was die Österreicher nicht vermochten, nämlich die Kosten der Umschuldung, die ja die Mehrheit der Kredite zusätzlich belasten, feststellen.

Das iff bereitet zur Zeit eine neue Version der Software finanzcheck vor, die in den Verbraucherzentralen eingesetzt wird. Es wird – wenn alles gut läuft – in der Zukunft solche realen Kostenvergleiche zu angemessenen Kosten erlauben. Dann braucht man auf die Tester nicht mehr zu warten.

Der Text der Österreicher zu den Restschuldversicherungen lautet wie folgt:

Ablebensversicherung – verlangt oder freiwillig?

7 von 8 Banken verlangten (zumindest) den Abschluss einer Kreditschuldversicherung. Die Volksbank Wien ließ offen, ob der Kunde eine Besicherung des Kreditvertrages über eine Kreditrestschuldversicherung wünscht. Immerhin 2 von 8 Banken führten die zahlbare Prämie im Kreditoffert an (allerdings ohne Details wie Versicherungssumme, Versicherungskosten etc.)

Form des Versicherungsoffertes

Keine einzige Bank gab den AK-Testern ein schriftliches gesondertes Offert über die Kreditschuldversicherung (mit Produkt- bzw. Vertragsdetails) in die Hand. Konkrete und damit nachvollziehbare Prämienangaben und Versicherungssumme blieben somit Mangelware:

  • Die Bawag bezifferte die Prämie im Kreditoffert mit 533,40 Euro einmalig
  • die Volksbank Wien errechnete eine Einmalprämie in der Höhe von 963,20 Euro
  • In den Offerten der Erste Bank stand, dass in der Kreditrate ein Versicherungsschutz für Arbeitsunfähigkeit/Arbeitslosigkeit/Krankenhausaufenthalt enthalten sei. Die mündliche Auskunft, wonach die Prämienzahlung 2.591 Euro betrage, konnte rechnerisch nicht nachvollzogen werden (die AK-Rücksprache mit der Erste Bank ergab eine Prämienhöhe von 3038 Euro).
  • Im Offert der Raiffeisenbank NÖ-Wien war nur ein Hinweis zu finden, dass ein „Versicherungspaket“ eingerechnet sei.
  • Nicht überprüfbar mangels schriftlicher Unterlagen war die mündliche Auskunft in der Santander Bank, wonach der Versicherungsschutz 50,75 Euro pro Monat betrage.
  • Ähnlich ungenaue Angaben waren in der WSK-Bank zu erhalten: Die Versicherung sei in der Kreditrate von ca. 420 Euro enthalten. Der aus der Rate heraus gerechnete Prämienanteil beträgt rund 49 Euro pro Monat.

Prüfung des Effektivzinssatzes

In 2 von 8 Offerten war die Restschuldversicherung als Kostenfaktor in nachvollziehbarer Weise in der Effektivzinsberechnung berücksichtigt (Erste Bank, RLB). Die übrigen Offerte berücksichtigten die Versicherungsprämie nicht als effektivzinswirksamen Kostenfaktor, wobei die Volksbank Wien als einzige Bank betonte, dass der Abschluss der Kreditrestschuldversicherung freiwillig (und nicht verpflichtend) ist.


ID: 45397
Author(s): UR
Publication date: 09/04/10
   
 

Created: 09/04/10. Last changed: 25/11/14.
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