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Kreditkrise - Warum? – Der Kommentar

KOMPLIZIERT UND VERZAHNT? (18.9.2008)

„Die Finanzmärkte sind in einem Maße verzahnt, wie es noch nie der Fall war…. Wenn hier ein großer Mitstreiter einknickt, bricht das ganze System zusammen. … Das Problem war, dass niemand wusste, wie gefährlich diese Anleihen waren. … Das globale Finanzsystem ist enorm kompliziert geworden, die meisten verstehen vieles nicht mehr. … Ja, und ich verstehe die Ohnmacht der einfachen Leute, dass sie es (Staatsgelder für Banken U.R.) für ungerecht halten.“ so Burton G. Malkiel, „US-Starwissenschaftler“ in einem Interview der Süddeutschen Zeitung vom 18.3.2008 S.30)

MUSS DAS SO SEIN?

Wenn das stimmt, dann können wir unsere Demokratie zu 80% an die Starwissenschaftler und Spekulanten abgeben. Heute kann der Staat kaum noch etwas anderes als Geld verteilen, weil seine Ordnungsfunktionen daran scheitern, dass die Wirtschaft die Krise an die Wand malt. Wie viel Geld er aber hat, bestimmt die Wirtschaft. Verschuldungsverbote beim Staat für gute Investitionen gehen einher mit Verschuldungseuphorie in der Wirtschaft für schlechte Investitionen. Wackelt es, nimmt man von den Sozialhilfeempfängern das Geld und schmeißt es in das Fass ohne Boden. Das linke Bremen hat heute die höchsten Schulden und die höchsten Kindergartenpreise in Deutschland.

ES LOHNT SICH FÜR ALLE, NACHZUDENKEN – ICH VERSUCHE ES EINMAL

1. BANKEN HANDELN MIT GELD. GELD HAT KEINEN EIGENEN WERT SONDERN MUSS SICH IHN LEIHEN.

Der Wert des Geldes besteht darin, dass Menschen Geld brauchen, um Arbeit und Konsum zu organisieren. Gibt es mehr Geld, als wie man braucht, dann verfällt sein Wert. Weil mehr Dollar im Ausland zirkulieren als in Amerika, wo seine Werte lagen, d.h. Amerikaner konnten mit Buchungen bei ihren Banken umsonst in der Welt einkaufen, nur weil nur wenige Staaten sich eine solide militärisch geschützte Währung leisten konnten und daher das US Papier wie Gold benutzten. Jetzt wollen andere mitverdienen und selbst amerikanische Banken kehren dem Dollar den Rücken. Der Dollar bestimmt aber immer noch die Weltwirtschaft.

2. DAS GELD SPIEGELT EINEN WERT, ES IST KEIN WERT.

Im 19. Jahrhundert waren die Wirtschaftswissenschaftler sich einig, dass letztlich der Geldwert für die Mühe stand, mit der man die Dinge, die man dafür kaufen konnte, produzieren musste. Im 20. Jahrhundert ging man davon ab und erklärte, der Geldwert sei, was kurzfristig einleuchtend ist, bestimmt durch die Nachfrage nach Geld. Nun gibt es neben dem Bedürfnis nach Waren und Dienstleistungen noch zwei weitere Bedürfnisse nach Geld: das Bedürfnis, reich zu werden (pathologisch als Geldgier bezeichnet) und das Bedürfnis, Dinge zu beherrschen und zu besitzen, mit denen man „andere davon ausschließen kann“ (so die Definition des Eigentums im bürgerlichen Gesetzbuch), d.h. durch deren Besitz man über andere herrschen kann. (Patente, Lizenzen, Märkte, know-how oder einfach Einflußspähren).

3. WEDER ARBEITSWERTLEHRE NOCH GELDTHEORIE HABEN ALLEIN RECHT.

Die Nachfrage nach Geld um des Geldes willen ist nicht so unproduktiv, wie man im 19. Jahrhundert dachte. Geld bringt Produktionsmittel zusammen, verbindet Ressourcen und Menschen, verteilt Risiken und schafft Anreize für mehr und intelligentere Arbeit. Geldmärkte sind daher durchaus produktiv. Gleichzeitig gibt es für das Bedürfnis nach Macht und Reichtum keine vernünftige Grenze. Der Besitz von „Raritäten“ und mühelosen aber relativ knappen Gütern kann so wichtig werden, dass die Summe des Geldes, die dafür aufgewandt wird, in keinem Verhältnis dazu steht, was damit an Kooperation und Produktivität erreicht wird. (Dass ich hier einen anderen Begriff von Produktivität benutzte als wie der Geldsektor, der dem Zirkelschluss verfällt, dass man die Produktivität des Geldes allein in Geldeinheiten messen könne, sollte bedacht werden.)

Heute ist der wackelige Anteil von Geld, das nur dazu geschaffen wird, Reichtum und Exklusivität der Ressourcennutzung zu garantieren, dramatisch gewachsen.

4. DIE AKTUELLE KRISE IST EINE KRISE DER GRUNDSTÜCKSPREISE

Grundstücke sind nützlich, wenn darauf Häuser stehen oder Pflanzen wachsen oder Natur sich entwickelt, die wir brauchen. Man muss sie (die Grundstücke als solche) aber nicht erschaffen. Sie sind „mühefrei“ aber dafür „selten“. Wer die Innenstadt besitzt, der hat Macht (aber auch Produktivitätschancen).

Es geht zur Zeit um Wohngrundstücke in Amerika. Früher musste man lange sparen, um sich ein Haus zu kaufen. Damit bestimmte das für das Wohnen abzweigbare Einkommen die Nachfrage nach Wohnungen, so wie heute noch im Mietwohnungsmarkt. Die Grundstückspreise waren an unsere Arbeit geknüpft.

Der Übergang auf die Finanzierung von Grundstücken war notwendig, weil es keinen Sinn macht, zu sparen und gleichzeitig Miete zu zahlen. Geändert hat das an sich nichts. Auch der Kredit muss bedient werden, zumindest mit den Zinsen und das ist dann die Miete. Die Höhe der Zinsen bestimmt dann den Preis der Grundstücke. Leider gilt dies nicht umgekehrt. Die Kosten des Kredits können auch wachsen, ohne dass das Einkommen wächst. Man bezahlt einfach die nicht mehr vom Einkommen zu bezahlenden Zinsen aus einer zusätzlichen Verschuldung. Der Bewohner bezahlt also mehr „als er sich leisten kann.“

Dies ist das Geheimnis der sog. „Subprime“ oder Wucher-Märkte. Damit kann sich der Käufer mehr „leisten“ als er sich "leisten" kann. Die Grundstückspreise können dann spiralförmig mit der Verschuldung steigen. Kredittechnisch scheint die Rechnung aufzugehen: höhere Schulden werden ja gedeckt durch höhere Grundstückswerte und damit werthaltigere Hypotheken.

Doch das System steht auf dem Kopf. Die Preise kommen vom Geldwert und nicht der Geldwert von den Preisen. Die Spirale muss irgendwann zusammenbrechen. Sie brach bereits in Kanada, Japan, Frankreich und England ähnlich zusammen. Immer rettete der Staat.

5. GRUNDSTÜCKE SIND NUR EIN BEISPIEL. VIEL DRAMATISCHER IST DIE STITUATION BEI UNSEREN PRODUKTIONSMITTELN.

Wer die Produktionsmittel beherrscht beherrscht die Wirtschaft und damit Gesellschaft, Gesundheit, Kultur und selbst die Sicherheit. Die Herrschaft über die Produktionsmittel erfolgte früher dadurch, dass man sie kaufte oder erbaute. Immer war dies mühevoll. Dann kamen die „Wertpapiere“ dazu. Das bedeutet, dass das Unternehmen durch Papiere (Aktien) repräsentiert wird, die man beliebig stückeln kann. Man kauft nicht mehr die Maschinen sondern die Anteile am Gesamtwert als Papiere. Die Papiere sind für alle gut: für die Geldgierigen, für die Sparer, für die Strategen und für die Mächtigen. Weil diese „virtuellen Unternehmen“ tatsächlich zusammengeführt und verbessert werden können, steigt auch der Wert der wirklichen Unternehmen. Aktientausch, Übernahme etc. zeugen von den Vorteilen. Die unendliche Vielzahl anderer Wertpapiere verhalten sich zur Aktie, wie der Name „Derivate“ (Ableitungen) schon sagt, wie die 1000 Sorten von Speiseeis zum eigentlichen Eis. Man muss nicht alle kennen, um zu verstehen, dass überall nur „mit Wasser gekocht wird“, d.h. für das Speiseeis, dass dort üerall Wasser darin ist, was gefroren wurde.

Genauso wie bei den Grundstücken kann man nun statt die Aktien mit Geld zu kaufen, das man erspart oder aus anderem Vermögen abgezogen hat, sich hier Geld leihen und damit Aktien kaufen. Bereits ein Drittel der Wertpapierkäufe in der Welt erfolgen heute schon auf Kredit. Ein gerade in Schieflage geratener Hedgefonds hatte von 52 Euro Anlagekapital gerade mal 1 Euro selbst angespart. Welchen Wert eine Aktie hat, das aber ist viel schwerer festzustellen als bei einem Grundstück. Ist sie „es“ wert (der sog. „innere Wert“), weil sie Mühe repräsentiert, oder repräsentiert sie eine Nachfrage, die durch Seltenheit, Einfluss, Macht, Geldgier oder gar Betrug bestimmt ist? Da der Investor kein eigenes Geld mehr anlegt, die Bank aber ihr Geld nicht in die Aktie steckt sondern an den Investor verleiht, prüft jeder nur noch den anderen – die Banken den Investor, der Investor die Gewinnchancen. Das aber kann nicht lange gut gehen. Die Banken lassen das z.B. die Ratingagenturen machen, die aber haben nichts anderes als die Geschichte des Investors. Ist es bisher bei ihm gut gegangen, dann bekommt der AAA+. Die Bank ist beruhigt und fragt lieber nicht nach. Je höher die Wette, desto größer der Gewinn, dem man das Risiko eben nicht ansieht. Geld ist scheinbar makellos. Die Bilanz zählt die Geldeinheiten und nicht den Wert, den sie repräsentieren sollen.

6. DAS GELD VERLIERT AN WERT

Ich spreche nicht von Inflation. Die trifft alle gleich und bleibt daher eine Staatsaufgabe. Ich würde mir mehr davon wünschen, weil sie eine heilsame Wirkung auf die Verteilung der Ressourcen hat. Wer viel Geld angehäuft hat verliert, wer mit dem Monatseinkommen auskommen muss, gewinnt, weil die Inflation und der Hunger sie oder ihn daran erinnert, dass man dieses Einkommen erhöhen und dafür mit Streik oder Wahl eintreten muss. Eine maßvolle Inflation fördert daher die soziale Demokratie. Die letzten 10 Jahre mit der geringsten Inflation haben die höchsten Verluste für die Armen gebracht. Das sollte die Politik zum Nachdenken bringen. (Ich weiß, das Argument ist gefährlich. Inflation schafft auch Unsicherheit und verstört die Wirtschaft sowie den Außenhandel)

Ich spreche davon, dass heute das Geld gar nicht mehr universell ist. Nur ein Zehntel unseres Geldes kommt von der Zentralbank. Wer solche „Forderungen gegen den Staat“ auf Umwandlung in wirkliche Werte hat, kann sich ziemlich sicher sein, dass es den Wert behält. Allerdings bekommt er dafür auch keine Zinsen. Es ist also ein dummes Geschäft, sich Geldscheine unter die Matratze zu legen. Man tauscht es lieber in die anderen 9 Zehntel ein, dass sind „Forderungen gegen Private“, d.h. dafür steht bestenfalls eine Bank und im schlechtesten Fall die Göttinger Gruppe ein. Damit bezahlen und sparen wir auch. Die Geldfunktion wird damit nicht nur vom Kontoguthaben und vom Sparbuch sondern auch von Wertpapieren eingenommen. Alles was einen Marktpreis hat und sich relativ schnell wieder in eigentliches „Geld“ verwandeln lässt, hat also eine Geldfunktion. Nur der Wert solchen "Geldes" hängt davon ab, wie potent mein Schuldner ist. Die Banken als größte Schuldner dürfen heute schon nicht mehr bankrott gehen. Das Geldsystem würde zusammenbrechen. Deshalb zahlt die US-Notenbank mit gutem Staatsgeld für schlechtes Privatgeld bei Bear Stearns oder Citibank dafür, dass die Bank für die aufgeregtesten Anleger sofort ihre Schulden einlösen kann. Kann sie das, werden die Anleger die Schulden nicht einlösen wollen sondern es weiter wie Geld behandeln. Die Bank ist erst einmal gerettet.

Da der Geldmarkt durch diese Privatisierung des Geldes immer zerstückelter wird und jedes „Geld“ inzwischen trotz gemeinsamer Bezeichnung in Euro oder Dollar (es sind keine Euro oder Dollar, die auf dem Bankkonto liegen, man bezeichnet sie nur so, weil man sich an die Staatswährung anlehnt. Bei Wertpapieren spricht man noch vorsichtiger von einer Schuldverschreibung „im Werte von X Euro“) abhängig von der Solvenz des Schuldners einen anderen Wert hat, passiert die Inflation millionenfach aber eben ungleich. Das versteckt man unter dem Begriff des „Risikos“ einer Forderung oder einer Anlage. An sich ist das gut, weil damit die wirklichen Werte und Preise wieder eine Chance haben, sich im Geld zu zeigen. Der Hazardeur macht pleite, seine Investoren stellen fest, dass ihr Geld nichts wert war. Das geht aber nur, wenn der Hazardeur auch selbst der Investor war und nicht fremdes Geld investierte.

7. DAS RISIKO WIRD VOM GELDWERT ABGESPALTEN

Nun passiert noch etwas. Die Hazardeure und kreditfinanzierten Investoren spalten das Risiko der Forderung von der Forderung ab. Sie könnten eine Versicherung abschließen, das aber kostet reales Geld. Sie können aber auch so tun, als ob sie das Risiko los sind, indem sie einem Hazardeur das Geld leihen, das erst dieser dubios investiert. Dann tragen sie das Risiko erst, wenn auch der Hazardeur pleite geht. Sie können aber auch mit sog. Futures und Options das Risiko auf ein Papier schreiben und Menschen dafür Geld bezahlen, wenn sie das Risiko übernehmen bzw. Geldgewinne in Aussicht stellen, falls das Risiko nicht eintritt. Menschen, die gerne Lotto spielen, finden dies interessant. Im Einzelfall können sie dabei auch gewinnen, wie beim Lotto. Doch dass, wie beim Lotto der Staat, der hier 30% der Einnahmen kassiert, letztlich Investor und Kreditgeber auf Kosten aller dieser kleinen Spieler reicher werden, und zwar je größer sie sind und je mehr sie den Gesamtertrag überblicken können, umso nachhaltiger, liegt auf der Hand. Dazu kassieren sie noch Provisionen, so wie die Lottoannahmestellen einen Teil erhalten, damit sie mitmachen un die Leute bei Laune halten.

Umso mehr das Risiko abgespalten verkauft wird, umso schlimmer wird das System, weil ja nicht mehr die, die das Geschäft machen und den Preis bezahlen, die Dummen sind sondern die Zaungäste. Manchmal geht auch im System da etwas schief, weil ein Mitarbeiter Dollarzeichen in den Augen bekommt und von der Faszination gepackt wird so wie Timothy Leason in England oder kürzlich der französische Bankangestellte. Die Investoren zahlen dafür immer irrsinnigere Preise, die mit den mit Mühe erwirtschafteten Werten gar nichts mehr zu tun haben. Sie treiben damit den fiktiven Wert hoch und schaffen die Risiken zum Verbraucher, zum kleinen Marktteilnehmer oder zum Staat.

8. KURZFRISTIG GEHT ES UM PSYCHOLOGIE

Kurzfristig wissen die Zentralbanken und der Staat, was zu machen ist. Es geht im Augenblick nur um die Psychologie. Die Krise des schleichenden unsichtbaren Wertverfalls der Tausende private Geldwährungen ist nicht unsere Krise, weil dieser Wertverfall an sich gut ist und den Markt von schlechtem Geld befreit. Die Preise werden wieder zur Mühewaltung hin bewegt. Häuser werden wieder erschwinglich, Unternehmen müssen keine 25% Eigenkapitalrendite aus Mitarbeitern und Zulieferern herauspressen und der Staat muss nicht auf Steuermilliarden verzichten, nur damit seine Industrie international mithalten kann. Schließlich würden ja auch die SChuldner bestraft, die unverantwortlich gespielt haben. Das aber ist nicht so. Leo Kirch und Donald Trump bleiben oben. Die Krise besteht allein darin, dass das System keine Selbstreinigungskräfte mehr hat und nur partiell zusammenbrechen kann, so wie ein morsche Brücke, die nicht regelmäßig inspiziert wird und dann wenigsten an einer Stelle durchknackt.

Die Zentralbanken müssen dann verhindern, dass die Leute in Panik geraten und nun alles private Geld eintauschen wollen, um Risiken zu entgehen oder um im Bild zu bleiben, überhaupt nicht mehr über Brücken gehen wollen, weil sie Angst bekommen. Das wäre fatal. Privates Geld ist gut und auch das gute Geld würde vernichtet, so wie es auch sichere Brücken gibt.

9. LANGFRISTIG MÜSSEN WIR UNSERE KREDITE WENIGER FAUL GESTALTEN

Doch wir brauchen auch langfristige Lösungen, weil die Menge des faulen Privatgeldes heute so lange anschwillt, bis die Geldblase stinkt und schließlich wieder anfängt zu platzen.
Wer das unter 1. bis 9. Geschriebene nachvollziehen kann, braucht nicht mehr viel Fantasie für meine Lösung.

Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Kreditvergabe verantwortlicher wird und sich an den wirklichen Werten und der Produktivität der Wirtschaft orientiert. Unverantwortliche Kreditvergabe und Kreditaufnahme ist heute bei Verbrauchern ebenso wie bei Investoren der Grund dafür ist, dass mehr Nachfrage erscheint als wie vorhanden ist. Damit werden die Preise in besonders unsinnigen Bereichen fiktiv hoch getrieben, was wiederum eine scheinheilige Sicherheit der Kredite suggeriert.

Aber wir müssen bedenken, dass nicht nur Banken Kredite vergeben oder Kredite aufnehmen. Dies tut auch der gesamte Wertpapiermarkt oder der Markt der Unternehmensbeteiligungen, wo wir jetzt sogar unsere Altersvorsorge anlegen sollen. Wir brauchen hier Mindeststandards, durchgreifende gemeinsame Verantwortlichkeiten von Investor und seinem Finanzierer und ein Frühwarnsystem in jedem Kredit und jeder Anlage, wonach faule Kredite nicht weiter im System verschleiert fortgeführt, mit fiktiv hohen Nominalwerten bilanziert werden und dann auch noch die Risiken von ihnen abgespalten weiter zirkulieren dürfen.

Für die Wohnungskredite bedeutet dies: weniger Kredit wäre mehr für die Wohnbedürfnisse, weil damit die Preise angepasst würden. Nur darf das nicht schematisch und sozial diskriminierend erfolgen. Die Armen sind keinen schlechten Schuldner. Man muss ihnen nur die richtigen Produkte geben und der Staat muss temporäre Probleme abfedern.

Wir brauchen klare Wuchergrenzen und vor allem ein System, das die vielen kleinen Extragemeinheiten der Belastung wie Vorfälligkeitsentschädigungen, variable Zinssätze, Spar-Kreditkombinationen oder Ausbeutung von Zwischenfinanzierungsnotwendigkeiten durch Wucher eingeschränkt werden. Für den Konsumkredit gilt dies noch weit mehr. Außerdem müssen wir den Konkurs neu überdenken, den Konkurs der Banken, den Konkurs der Verbraucher und den Konkurs der Unternehmen.

10 FORDERUNGEN ZUR BEWÄLTIGUNG DER KREDITKRISE UND DIE KOALITION FÜR VERANTWORTUNG IM KREDIT (ECRC)

Hier enden meine zehn Punkte, weil der zehnte Punkt zugleich die bereits auf der Website publizierten anderen zehn Punkte zur Bewältigung der Kreditkrise anspricht.

Unsere weltweite Koalition der Nutzer (ECRC in Europa und NCRC in Amerika) ist ein geeigneter Rahmen für die Diskussion. Bisher verweigern Politik und EU jede Unterstützung. Wenig kann da geschehen. Ein Element wird unsere deutsche ECRC Konferenz sein. In den USA war sie an diesem Wochenende. England, die Schweiz und Brasilien folgen. Wer uns unterstützen will mit Geld, Übersetzung oder Beiträgen ist herzlich eingeladen. Das iff könnte sich an dem Vorhaben verschlucken. Journalisten und Politiker, Verbraucher- und Sozialverbände aber auch Banken und Bankenverbände die uns konsultieren, sollten über diese zusätzlichen Overheadkosten einer weltweiten Kommunikation, die allen nützt, nachdenken. Wir geben unsere Kontonummer für zweckgebundene Spenden gerne an. Kein Cent bleibt beim iff. (18.3.2008)


ID: 41042
Author(s): UR
Publication date: 18/10/08
   
 

Created: 18/03/08. Last changed: 27/10/08.
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